Hintergrund zum Druidenhain
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Heilige Haine und Druiden
Ein Hain ist ein kleines Wäldchen oder eine Baumgruppe. Schon in der
Antike waren Haine oftmals heilige Plätze, an denen die Menschen zu den
Göttern beteten und die als Opferstätte benutzt wurden. Auch Orakel sind
in antiken Hainen zu finden (zum Beispiel Dodonia mit der Eiche des Zeus).
Sie waren einer Gottheit geweiht und standen meist mit einer Quelle in
Verbindung. Bei den Kelten und den Germanen zählten heilige Haine zu den
Bezirksheiligtümern mit Versammlungsplätzen (thing), an denen den unter
anderem den Ahnen gedacht wurde und teilweise auch Opfer dargebracht
wurden. Im Mittelhochdeutschen wurde mit "hagan" ein gehegter Wald, also
ein eingefriedeter Bezirk, bezeichnet.
Das Wort "Druiden" wird vom zum einen vom Indogermanischen Wortstamm *dru
= Treue, Festigkeit, aber auch Baum (englisch: tree), Eiche, zum anderen
von *wid = Wissen, Sehen (lateinisch: videre), auch wald (englisch: wood)
abgeleitet. Es handelt sich also um eine "Wald-Weise", eine Frau, die die
Tiere, Pflanzen, Bäume und Kräuter kannte und die die rituellen
Kulthandlungen praktizierte. Erst später wurde daraus der (männliche)
Druide, dessen Bild sich heute in den Köpfen festgesetzt hat - nicht
zuletzt befördert durch die Miraculix-Figur aus den Asterix-Heften. In der
süddeutschen Bezeichnung "Trude", gebraucht für eine nächtliche
(Albtraum-)Erscheinungoder eine Hexe, spiegelt sich die alte Bedeutung
noch in verzerrter Weise wider.
Heilige Orte, an denen es zu Manifestationen des Heiligen, des "Numinosen"
(C.G. Jung), zu einem "Erlebnis des Schauderns" (Rudolf Otto) oder zu
einer "Hierophanie" (Mircea Eliade) kommt, gibt es oftmals an markanten
Bergen, Höhlen, Quellen, Bäumen - und eben auch Hainen. Es sind Plätze von
Grenzzuständen, von Übergängen vom Sinnlichen ins Übersinnliche,
"Eintrittspunkte in ein anderes Bewusstsein" (Crumley). Solche heidnischen
Kultplätze sind oftmals durch christliche Einrichtungen (vor allem
Kirchen) überbaut worden. Solch naturbelassenen Orte regen die Phantasie
an und wecken Assoziationen. Probieren Sie es aus!
Steine waren schon in frühester Menschheitsgeschichte, in der es noch
keine Schrift gab, Merkzeichen für verstorbene Personen (Ahnen) und stehen
an Orten, die im kollektiven Gedächtnis mit Erinnerungen an
Ursprungsmythen und wichtige Ereignisse aus der Herkunftsgeschichte
verbunden sind (zum Beispiel die "Traumzeit" der au stralischen
Aboridgines). Daneben erfüllen sie auch Funktionen als Kalender für
Himmelsereignisse (Sonnenwenden, Mondzyklen, Sternkonstellationen usw.)
Der Druidenhain in der Sage
Zum Beispiel: Der gefürchtete Raubritter Eppelein von Gailingen, der auf
seiner Burg in Trainmeusel hauste und mit der Stadt Nürnberg in Fehde
lebte, soll am 1. Mai 1339 im Hain bei Wohlmannsgesees seine Verschworenen
mit einem Saufgelage bei Fackelschein zum Schwur gegen den Kaiser Ludwig
der Bayer gebracht haben. Bauern aus dem nahe gelegenen Wohlmannsgesees
hielten das nächtliche Bankett für einen Hexensabbat im Hain. Es wurde
kolpotiert, dass diese dort Kinderfleisch aßen und Menschenblut
tranken.
Der Hain wird offiziell zum Druidenhain
Mit Hinweis auf den Volksmund stand in Brückners Wanderführer von 1912 (3.
Auflage) zu lesen, dass es sich bei dem Druidenhain um eine "Waldpartie
mit höchst merkwürdigen Felspartien" handelt, die "heidnische Opfersteine
vermuten (lassen), während reihenweise gelagerte Steine an die Bankreihen
in Kirchen erinnern".
Noch heute ist eine durchaus ambivalente Stimmung der Menschen in der
Gegend um den Hain zu spüren: Zum einen dient der Hain als touristische
Attraktion, Wanderwege kreuzen sich dort und es wird mit ihm in
Infobroschüren geworben. Zum anderen möchte man aber den Hain auf keinen
Fall mit einer frühgeschichtlichen Vergangenheit in Verbindung bringen,
weil dies auch viel dunkles "Gelichter" anzieht, das man auf keinen Fall
dort haben möchte. Halbe Krähenflügel in den Opferschalen und andere
blutige Gaben sind dort allerdings ebenfalls keine Seltenheit und zeugen
von "schwarzen Messen" und anderen Ritualen. Die meisten Menschen besuchen
den Hain aber mit der Absicht, das Naturdenkmal zu erkunden oder aber im
Stillen den Kraftort zu erfahren.
Geomantik und Geologie
Geomantik ist eine ganzheitliche Erfahrungswissenschaft mit dem Ziel,
nicht nur die sinnlich wahrnehmbaren Fakten eines Ortes zu erfassen,
sondern auch seine übersinlichen Qualitäten (den Geist, die Seele oder die
Energie des Ortes). Dem liegt die Anschauung zugrunde, dass die Erde
ebenso wie die Menschen, die Tiere oder die Pflanzen, die auf ihr leben,
ein lebendiger Organismus ist, der über seine eigenen Rhythmen verfügt und
Regelmechanismen wie Atmung, Temperatur und Organe aufweist.
Das fernöstliche Feng shui zum Beispiel ist der Versuch, sein Leben im
Einklang mit der Erde als Organismus zu bringen. Die Methoden, mit denen
diese übersinnlichen Qualitäten erforscht werden können, sind zum Beispiel
das Pendel oder Ruten (Radiästhesie). Solche Qiualitäten können auch mit
naturwissenschaftlichen Messmethoden bestätigt werden - so fanden Forscher
der TU München an solchen Plätzen nachweislich eine deutlich erhöhte
Anzahl von Ionen in der Luft.
Johannes Kaul, der vor vielen Jahren den Hain erforscht hat, kam in seiner
Broschüre zu dem Ergebnis, dass die Steinformationen auf bestimmten
Energielinien laufen. Diese Energielinien sind nun kurioserweise fast
identisch mit den geologischen Verwerfungen, die sich im Hain auffinden
lassen. Sie verlaufen von Ost-Süd-Ost nach West-Nord-West (herzynisches
Streichen). Die Geologen erklären die Entstehung des Druidenhains
durch Faktoren wie Riffbildung und Sedimentierung (Schichtstufenland der
Fränkischen Alb in der Trias vor 250 Millionen Jahren), danach Auffaltung
im Zuge der Alpenbildung, später dann Umwandlung des Karbonatgesteins in
Dolomit, Karstbildung und Auflösung durch sauren Regen
(Verwitterungsstrukturen und Höhleneinstürze). Ob diese nüchterne
Schilderung der Wirklichkeit standhält - davon sollten Sie sich am besten
selbst überzeugen!
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